steirische berichte 3/2014

steirische berichte 3/2014

den kurzen Wegen gewidmet

Aus diesem Heft …

Zukunftsorientiert

Ein großer steirischer Politiker hat einmal gesagt: „Wir müssen eine enkeltaugliche Politik machen.“
Die ersten Schritte eines offenbar langen Weges dazu sind getan. Bald wird sich auch der letzte kleine Rest von anscheinend uneinsichtigen Kleinstdorfpopulisten auf ein „Nur gemeinsam sind wir stark“ besinnen, wollen auch sie im Sinne des erfolgreichen Reformprozesses der Gemeindestrukturreform im großen steirischen, österreichweiten und schließlich auch europaweiten Wettbewerb wirtschaftlich bestehen können.

In Zukunft wird es wieder an der Politik liegen, wie lange der Weg noch ist, der über die Stärkung unserer Gemeindestrukturen hinaus zu einer hoffnungsvollen Stärkung der Regionen führt. Die überregionale Raumordnung wird es festlegen, wie dem Zersiedelungsboom der letzten Jahre entgegengehalten wird, wann endlich Schluss ist mit spekulativem Landverbrauch, wie der Verlust von wertvollen landwirtschaftlichen Flächen vermieden wird, wie natürliche Ressourcen eingesetzt werden, wie kulturelle Vielfalt erhalten bleibt und vor allem, wie man Arbeitsplätze in allen unseren Kernregionen schaffen kann, damit Abwanderung in Großräume verhindert wird. Dann erst werden sich die Wege zu verkürzen beginnen.

„Unterstützung“ – wenn man so will – wird die Politik von einer zunehmenden Globalisierung am Arbeitsmarkt erhalten, wo in Verbindung mit nahezu uneingeschränkten Netzwerkmöglichkeiten Arbeitsplätze in Zukunft an vielen Orten eingerichtet und geschaffen werden können, was manchmal bestimmt auch zu einem immer häufigeren Wechsel des Wohnumfeldes führt. Ein Argument für den sorgsamen Umgang mit Grund und Boden, eines gegen jegliche Arten von Zersiedelungen und ein großes für die Verdichtung in unseren Ortskernen, verbunden mit einem qualitätvollen Weiterbauen an gewachsenen Strukturen. Ein nächster Ansatz eines kurzen Weges.

Das Netzwerk ist es heute schon, das den langen, teuren Fahrweg eines „Shoppens“ in den Einkaufszentren immer mehr verdrängt. Der stark zunehmende „Internet-Einkauf“ wird bald leerstehende Hallen vor den Toren unserer Orte produzieren, der Bäcker, der Frisör, der Fleischer, das Uhrengeschäft und viele andere Kleinbetriebe und so mancher Lebensmittler werden wieder in die Ortszentren finden, die in der Zwischenzeit verdichtet und an denen sorgsam hinzugefügt wurde. Genau dort werden wieder Menschen aller Generationen in einem sozialen Miteinander leben und dort alles das erhalten, was sie für den täglichen Bedarf benötigen und für die die Wege plötzlich kurz geworden sind. So wird ein scheinbar langer Weg recht schnell zu einem enkeltauglichen und somit zukunftsorientierten Leitbild der kurzen Wege führen.

von Norbert Frei


Inhaltsverzeichnis

S3: Zum Geleit
von Norbert Frei
S3: Impressum

vor der
eigenen tür.

S4: Das Leitbild der kurzen Wege
von Helmut Strobl
S6: Zukunft gestalten?
Städte und Gemeinden haben es in der Hand
von Josef Riegler
S8: Kompakte Siedlungen sind klimafreundlicher
von Gundula Prokop
S10: Mit Maß und Ziel
Wohnen und Mobilität in der Stadt der kurzen Wege
von Sandra Hochstöger und Christian Gratzer
S13: Eine Idealvorstellung im Widerspruch zur Realität?
Die Stadt der kurzen Wege – nachhaltig betrachtet
von Gudrun Walter und Gerhard Vötsch
S14: Das Amt im Wandel der Zeit
Die E-Government-Initiative des Landes Steiermark
von Franz Grandits
S16: „Tut leid, LG!“
Plädoyer wider verschluckte Silben und verballhornte Wörter
von Christian Teissl
S17: Pionier des Schritt-Zählens
Mirella Kuchling im Gespräch mit Karl Albrecht Kubinzky
von Mirella Kuchling
S18: Graz von unten
Auf unbekannten Pfaden durch die Stadt
von Mirella Kuchling
S20: Reisen bildet – Vor allem CO2
Mobil, regional, global, effizient
von Hans Putzer
22 Die Welt ein Dorf
Essay über den weiten Weg
von Georg Petz
S24: Über Ziele und Wege – Ein ethischer Versuch
von Walter Schaupp
S26: In Worte gefasst
Gedanken zum Thema Weg
Zitate
S27: Anmeldeformular „Zukunftsgemeinde Steiermark 2014“

wissenschaft.
kunst.
kultur.

S31: Jungwirth 85
von Karlpeter Elis
S34: Tanz der Elektronenwolken
Grundlagenforschung auf hohem Niveau
von Gertraud Hopferwieser
S36: Johann Puch
Ein steirischer Pionier der Fahrzeugtechnik
von Gerald Schöpfer
S38: In memoriam dem Meister der letzten Stunde: Franz Weiß (1921–2014)
von Heimo Kaindl
S40: Ländliche Klein-Gedenkstätten
Zeichen lebendiger Volksfrömmigkeit
von Ernst Lasnik
S42: 80 Jahre … und noch immer jung!
Das Steirische Heimatwerk feiert ein Jubiläum
von Monika Primas
S44: Viktor von Geramb
Von der Liebe zur Volkskunde und gelebten Kulturarbeit
von Wilhelm Heiner Herzog
S46: Das Joanneum und sein Kuratorium
von Kurt Jungwirth
S48: Peter Rosegger. Eine Serie.
Teil 5: Rosegger und Graz
von Reinhard Farkas
S51: DER ERSTE WELTKRIEG IM SPIEGEL STEIRISCHER LITERATUR
Folge 3: Ausgemustert … Zwei Geschichten von Bruno Ertler (1889–1927)
Eine Serie von Christian Teissl

gelesen.
gehört.
gesehen.

S55: Lyrische Grenzgänge
Entlang dem Nacken gleitet der Mond. (ISBN 978-3-85409-641-2)
von Joachim Gruber
S55: Salzburger Trachten
Salzburger Trachten. (ISBN 78-3-200-03527-0)
von Evelyn Kometter
S55: Gewinnspiel